Hardboard-SUPs mit klassischem Epoxy-Aufbau haben bei entsprechender Pflege eine sehr hohe Lebenserwartung, denn man kann sie sehr gut selbst reparieren, sollte doch einmal zu einem Loch gekommen sein:
Ein Loch ist im Hardboard!
Bei einem Event ist es unserem Ambassador Andy leider passiert: ein Teilnehmer fuhr mit dem Lite Venture Cruzer Touring 12'6" auf einen Stein auf. Die Folge: ein Loch im Bereich der Nase - das Board muss geflickt werden!
Man sieht hier sehr gut, dass die harte Schale des Boards dünn ist: die Lagen aus Fiberglas und Carbon werden bei dieser Bauweise mit Epoxidharz gehärtet und geschliffen. Durch das Carbongewebe wird eine hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht erzielt. Und um das Gewicht bei einem solch langen Board gering zu halten haben Expoxy-Boards zwar eine harte, aber dünne Schale, die bei Stößen und Einwirkungen von spitzen Gegenständen nachgeben kann.
Das weiße Material im Inneren des Boards ist der Schaumkern. Es sollte vermieden werden, dass dieser bei einem Schaden eine größere Menge Wasser aufnimmt. Am besten man nimmt das Board direkt aus dem Wasser und lässt es trocknen. Falls das nicht möglich ist und die Heimfahrt mit dem Baord angetreten werden muss, sollte die Stelle wenn möglich abgeklebt werden.
Benötigtes Material
Für die Reparatur benötigt werden Epoxidharz und Härter, ein Becher, ein Pinsel und Schleifpapier sowie eine Atemmaske (FFP2). Da das Harz aushärtet und nicht wasserlöslich ist, können Pinsel und Becher leider nur einmalig verwendet werden.
Wir empfehlen folgendes Material einzukaufen:
- Epoxidharz
- den passenden Härter vom selben Hersteller
- Füllstoff Microballoons zum Einrühren in das Harz
- Einwegbecher und Einwegpinsel
- Spatel
- Schleifpapier grob (200) und fein (800)
- Atemschutzmasle FFP2 oder FFP3
- Einweghandschuhe
- gegebenenfalls farblich passender Lack
Für größere Schäden kann zusätzlich etwas Fiberglasgewebe dienlich sein. Mit einem Stück Fiberglas-Gewebe schafft man die notwendige Härtung der Außenschale. Das Gewebe fühlt sich an wie Stoff und härtet erst durch die Verarbeitung mit dem Epoxidharz:
Vorbereitung:
Das Board muss vollständig abgetrocknet sein. Wenn der Schaumkern Feuchtigkeit abbekommen hat, vorsichtshalber ein paar Tage offen in einem trockenen, warmen Raum trocknen lassen. Zur Reparatur das Board am besten im Freien oder in einer Garage auf Holzböcken aufstellen. Durch das spätere Schleifen entsteht Feinstaub, das Harz kann „kleckern“, daher sollte die Reparatur nicht im Wohnraum durchgeführt werden. Der ideale Temperaturbereich für die Verarbeitung des Materials ist bei 18° bis 28° Grad Celsius.
Auffüllen
Das Harz mit dem Härter in dem vom Hersteller angegebenen Mischungsverhältnis mischen. Je nach Größe des Schadens noch Füllmaterial (Microballoons) hinzugeben, dies macht das Gemisch zähflüssiger und somit einfacher zu verarbeiten. Das Gemisch sollte nun zügig - etwa innerhalb 15 bis 20 Minuten verarbeitet werden, da es dann beginnt auszuhärten. Es empfiehlt es sich den Bereich rund um den Schaden abzukleben. Die Füllmasse mit dem Spatel / Pinsel einspachteln. Überschüssiges Material wieder entfernen und Glätten. Anschließend aushärten lassen.
Bei einem größeren Schaden sollte zusätzlich ein Stück Fiberglasgewebe eingearbeitet werden. Hierzu zuerst das Loch auffüllen und anschließend ein passend geschnittenes Stück Gewebe auflegen. Dieses dann mit Epoxidharz + Härter ohne Microballoons festpinseln und trocknen lassen.
Schleifen
Ist das Material ausgehärtet, kann es abgeschliffen werden. Hierfür zunächst das grobe Schleifpapier verwenden, anschliessend mit dem feinen Papier nacharbeiten bis alles glatt ist. Bei diesem Vorgang unbedingt die Atemschutzmaske tragen!
Lackieren
Die ausgehärtete und sauber abgeschliffene Stelle ist nun repariert, allerdings ist sie noch sichtbar. Lack schützt zusätzlich und macht den Schaden auch unsichtbar, daher gehört die Lackierung zum sauberen Finish dazu. Entweder man erzielt ein möglichst ähnliches Farbgemisch oder wählt - wie Andy in diesem Beispiel - einen bewussten Akzent:
Hierfür muss das. Board sauber gereinigt und exakt abgeklebt sein, damit die Konturen nicht verwischen.