Stellar S18 R Marathon Racer

„Ich habe den Stellar S18R in der Multisport- Variante als Umsteiger vom Lettmann Streamliner erworben, den ich nach 6 Monaten wieder verkauft habe. Meine persönliche Erfahrung mit dem S18R: Mein Boot im Multisport-Layup wiegt 16,8 kg und lässt...

„Ich habe den Stellar S18R in der Multisport- Variante als Umsteiger vom Lettmann Streamliner erworben, den ich nach 6 Monaten wieder verkauft habe. Meine persönliche Erfahrung mit dem S18R: Mein Boot im Multisport-Layup wiegt 16,8 kg und lässt sich somit komfortabel zum Wasser tragen. Beim Einsteigen in den S18R fällt die hohe Anfangsstabilität auf. Man hat fast das Gefühl, als steige man in ein sportliches Wanderboot. Das Cockpit ist extrem bequem, vor allem der optisch eher unbequem anmutende, ungepolsterte Sitz macht mir im Gegensatz zu anderen Booten keinerlei Probleme mit dem Ischiasnerv. Ich bin 1,93m groß und hätte noch einige Zentimeter Platz bis zum vorderen Schott.
Echte Schenkelstützen gibt es anders als beim Streamliner nicht, diese benötigt man m.E. aber auch in diesem Bootstyp nicht, da er üblicherweise mit Renntechnik gefahren werden möchte und diese dann nur störend sind bei aktiver Beinarbeit.
Mit dem Wingpaddel kann ich das Boot als Fahrer mit mittlerer Paddelerfahrung sehr schnell und ziemlich mühelos auf rund 9 km/h beschleunigen, die ohne Gegenwind oder Welle auch längere Zeit mit mäßigem Krafteinsatz gehalten werden können. Hier machen sich die rund 30 cm mehr Länge (5,48m) für mich im direkten Bootsvergleich zum Streamliner definitiv bemerkbar (Länge läuft eben). Jenseits der 10km/h wird es für mich anstrengender, bei ca. 14,5km/h über kurze Strecke war bei mir persönlich Feierabend.
Das Stemmbrett ist für eine aktive Beinarbeit der Hammer, in Verbindung mit dem Steuer, das über die Pedale auch bei hoher Geschwindigkeit extrem sensibel reagiert, einfach ein Traum.
Dieser Teil war mein größter Kritikpunkt beim Lettmann Streamliner, für den es bisher keine brauchbare Stemmbrettoption gibt. Das Stemmbrett mit Pinnensteuer war für mich zu labil und bedurfte permanenter Korrekturen für eine Geradeausfahrt, aber auch mit dem Standard-Steuerbock war für mich das Steuer nur unbefriedigend.
Der Geradeauslauf ist beim S18R dank perfektem Steuer auch bei hohem Tempo und Kraftaufwand tadellos, auch bei Wind von schräg vorne verlässt er kaum die Spur.
Ohne Steuer lässt sich der Stellar S18R noch gut geradeaus fahren, das Boot verliert dabei aber auch spürbar an Stabilität zu den Seiten. Für höhere Geschwindigkeiten ohne Steuer ist allerdings meine Technik nicht gut genug und ich verlasse den angestrebten Kurs.

Optisch überzeugt mich der S18R durch ein modernes Erscheinungsbild des Decks und einem tadellos gearbeitetem Unterschiff aus Sichtlaminat. Ich benutze das Boot nur zum Training, durch die werksseitige doppelte Schottung vorne und hinten mit Gepäckluken ergibt sich allerdings eine erhebliche Ladekapazität, die auch mehrtägige Gepäcktouren ermöglicht. Weiteres Gepäck könnte dank zahlreiche Decksleinen auf dem Boot verzurrt werden. Ich habe die Leinen zur leichteren Reinigung einfach entfernt.“

„Die Jungfernfahrt fand im November mit zwei Freunden statt, die Expeditionskajaks hatten. Wir fuhren 10 km südwestlich vom Clubhaus Helsinki zu einer Insel, wo man eine Pause und Feuer machen kann. In der Nacht war es -2C, aber 0 als wir losfu...

„Die Jungfernfahrt fand im November mit zwei Freunden statt, die Expeditionskajaks hatten. Wir fuhren 10 km südwestlich vom Clubhaus Helsinki zu einer Insel, wo man eine Pause und Feuer machen kann. In der Nacht war es -2C, aber 0 als wir losfuhren und +1 als wir zurückkamen. Der Wind war 6 ms SW und die See fast ruhig. Als ich mich in das Kajak setzte, fühlte es sich wie ein Rennkajak an und ich war bereit, das Gleichgewicht mit dem Paddel zu halten. Aber nach ein paar Stößen fühlte sich das Kajak stabil an und ich brauchte nicht mehr an das Gleichgewicht zu denken. Da meine Freunde langsamere Boote hatten und die Kleidung für die Pause trocken halten wollten, fuhren wir gemäßgt. Ich habe festgestellt, dass das S18R langsam gepaddelt werden kann, weil man keine Kraft in die Schläge stecken muss, um Unterstützung vom Paddel zu bekommen. Das Kajak fühlt sich stabiler an. Und das ist genau das, was ich gesucht habe. In einem Abschnitt wurden die Wellen von der Uferwand reflektiert und ich habe sie kaum wahrgenommen. Das ist ein vielversprechendes Verhalten bei Wind und Wellen und ich bin gespannt auf die nächste Saison!

„Eine spitzenmässige Verbindung von Schnelligkeit, Kippstabilität, Touren- und Alltagstauglichkeit, in Wellen und Flachwasser + Leichtigkeit!  Das S18R hat eine Big-Keyhole- Luke mit ca 90cm Aussenlänge. Ich passe mit 185cm locker rein und raus...

„Eine spitzenmässige Verbindung von Schnelligkeit, Kippstabilität, Touren- und Alltagstauglichkeit, in Wellen und Flachwasser + Leichtigkeit!  Das S18R hat eine Big-Keyhole- Luke mit ca 90cm Aussenlänge. Ich passe mit 185cm locker rein und raus, ohne Rausschmeißen des Rückenteils. Die Beschreibung des Bootes seitens Lite Venture stimmt wirklich mit den Eigenschaften zu 100 Prozent überein (noch nie sowas erlebt!). Ich habe etliche Seekajaks unter realistischen, ruppigen Bedingungen getestet, bin begeistert. Für Wind und Wellen auf dem Meer kann ich übrigens auch das Skim Beaufort empfehlen. Beide Boote strahlen bei Kabbelwasser Ruhe aus, wo andere fürchterlich bockig reagieren. Es gibt diesbezüglich auch gnadenlos falsche „Marketing- Sprüche“ zu manchen Booten. Lieber etwas Geld ausgeben und der Spass beginnt schon beim Verladen (18kg versus PE 28kg) und hört bei Wind und Welle nicht auf. Wenn man schon auf Binnen-Wellen ins Surfen kommt und es rauscht am Bug, dann vergisst man das Alter … Ich habe mir zum 70. (im Voraus) das Stellar S18R gegönnt – jetzt kann ich noch ein paar Jahre mit den jüngeren Paddlern in unserer Gruppe locker mitfahren.“